Angststörung
Was versteht man unter einer Angststörung?
Quelle: Dr. med. Oliver Somburg, Chefarzt Diakonie Kliniken Zschadraß
Welche Formen der Angststörungen gibt es?
Angststörungen werden orientierend unterschieden in:
Panikstörung
Panik tritt als extrem erlebte Angst meist plötzlich auf und kann sich bis zu Todesangst steigern. Ganz bestimmte Situationen am Tage, wie z.B. Fliegen, enge Räume oder Menschenmengen können Panik auslösen. Aber auch nachts, wenn alle Schutzfunktionen und Mechanismen der Verdrängung ruhen, können plötzlich typische Symptome wie Herzrasen, Hitzewallungen, Atemnot, Zittern, Übelkeit, Durchfall, Engegefühl in der Brust
oder Schwindel auftreten. Betroffene erleben dies nicht selten als lebensbedrohlich, was real aber nicht der Fall ist. Auch Gedanken und Ängste, an einer schweren und bisher unentdeckten Krankheit zu leiden, können wiederholt zu einem regelrechten Einfordern von Untersuchungen führen, jeweils ohne fassbares Ergebnis. Wenn organische Ursachen ausgeschlossen sind, sind medikamentöse Behandlungen und langfristig Psychotherapie
am wirksamsten.
Phobien
Phobien sind gerichtete starke Ängste, eine Furcht vor bestimmten Situationen oder Objekten. Häufig ist die Platzangst (Agoraphobie), Angst vor geschlossenen und engen Räumen (Klaustrophobie), Angst vor der Bewertung durch andere Menschen (Soziale Phobie). Die Arten der Phobien sind mannigfaltig, wie Höhenangst (Akrophobie), aber auch Angst vor Spinnen, Schlangen oder Mäusen. Üblicherweise vermeiden Menschen, die eine spezifische Phobie haben, die auslösende Situation oder reagieren massiv über, wenn sie mit dem Objekt der Phobie konfrontiert werden. Alle Phobien beeinträchtigen die Lebensqualität, denn sie führen zu Vermeidungsverhalten. Unbehandelt werden sie häufig zu einer großen Belastung für die Betroffenen und die unmittelbaren Mitmenschen.
Generalisierte Angststörung
Bei der generalisierten Angststörung überwiegt in der Vorstellung die Sorge ebenso wie katastrophisierende Gedanken und werden zu innerer Anspannung und körperlichen Symptomen wie Muskelverspannungen, Schlafstörungen, Schwindel, Herzklopfen, Konzentrationsschwierigkeiten oder Reizbarkeit. Typisch sind: Angst vor dem was kommen wird (Erwartungsangst), das Gefühl ‚es nicht zu schaffen‘ (Versagensangst), dass einem Nahestehenden etwas zustößt (Verlustangst) oder ‚wie es weitergehen wird‘ (Zukunftsangst). Steigern sich Gedanken und Ängste unverhältnismäßig und werden unkontrollierbar, wird der Leidensdruck für den Betroffenen belastend und hemmt und blockiert seinen Lebensalltag.
Hilfreiche und weiterführende Links:
Neurologen und Psychiater im Netz
Deutsche Angst-Hilfe e. V.