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Angststörung

Was versteht man unter einer Angststörung?

Quelle: Landesverband Bayern der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen e.V.

 

Angst ist eine normale Reaktion auf eine bedrohliche Situation und soll helfen, Menschen vor Gefahren zu schützen. Manchmal jedoch entstehen Ängste ohne einen erkennbaren Grund und werden für den Betroffenen zusehends zu einer Belastung. Sie „überfallen“ ihn und können dazu führen, dass er mehr und mehr die vermeintlich auslösenden Situationen meidet. Die Angststörung ist die häufigste psychische Erkrankung überhaupt. Laut neueren Untersuchungen machen etwa ein Viertel aller Menschen einmal in ihrem Leben eine Angststörung durch. Häufig tritt sie in Verbindung mit anderen psychischen Störungen, z. B. einer Depression, auf. Die gute Nachricht ist jedoch: Angststörungen lassen sich mit Hilfe von Psychotherapie und / oder Medikamenten meist gut behandeln.

Welche Angststörungen gibt es?

Panikstörung
Panikstörungen treten meist plötzlich auf und sind durch extreme Ängste, bis hin zur Todesangst, gekennzeichnet. Sie können aufgrund einer beängstigenden Situation (z. B. Angst vor dem Fliegen, Angst vor Aufzügen) entstehen, aber auch ohne Auslöser, teils nachts oder in sehr ruhigen Lebenssituationen, auftreten. Meist wird eine Panikattacke von körperlichen Symptomen begleitet wie z. B. Herzrasen, Hitzewallungen, Atemnot, Zittern, Übelkeit, Durchfall, Brustenge oder Schwindel. Betroffene suchen daher oft erst Hilfe bei ihrem Hausarzt. Sie denken an einer internistischen Erkrankung zu leiden, oder einen Herzinfarkt erlitten zu haben. Erst wenn organische Ursachen ausgeschlossen sind, suchen die Betroffenen Hilfe bei Psychologen und Fachärzten für Psychiatrie.

Phobien
Phobien sind starke Ängste vor bestimmten Situationen oder Objekten. Zu den häufigsten zählen die Agoraphobie (Platzangst), Klaustrophobie (Angst vor geschlossenen und engen Räumen), Soziale Phobie (Angst im Umgang mit anderen Menschen) und Akrophobie (Höhenangst), aber auch Angst vor Spinnen oder Mäusen. Üblicherweise meiden Menschen, die eine spezifische Phobie haben, die auslösende Situation. Dies kann in manchen Fällen gelingen, weil der Auslöser selten vorkommt (z. B. Angst vor Schlangen). Andere Phobien (z. B. Angst vor anderen Menschen) können jedoch die Lebensqualität sehr einschränken und dauerhaft zu einer großen Belastung werden.

Generalisierte Angststörung
Eine generalisierte Angststörung ist durch ein ständiges Gefühl von Besorgtheit und innerer Anspannung gekennzeichnet. Dabei beziehen sich die Ängste meist auf alltägliche Sorgen, bekommen jedoch eine andere Dimension, als bei anderen Menschen. Beispielsweise machen sich von an einer generalisierten Angststörung Erkrankte viele Gedanken über ihre Angehörigen und darüber, ob es ihnen gut geht. Sie machen sich Sorgen, dass ihnen etwas zustößt oder sie gar einen Unfall erleiden könnten. Mit der Zeit nehmen derlei Gedanken und Ängste überhand und werden häufig unkontrollierbar und damit eine große Belastung für den Betroffenen. Zudem äußert sich eine generalisierte Angststörung auch häufig körperlich. Mögliche Symptome können Muskelverspannungen, Schlafstörungen, Schwindel, Herzklopfen, Konzentrationsschwierigkeiten oder Reizbarkeit sein.

Hilfreiche und weiterführende Links:

Neurologen und Psychiater im Netz
Deutsche Angst-Hilfe e. V.