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Posttraumatische Belastungsstörung

Was versteht man unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung?

Quelle: Landesverband Bayern der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen e.V.

Unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) versteht man eine psychische Erkrankung, die in Folge einer extremen Belastungssituation auftritt. Typische Symptome, die manchmal kurz nach dem Erlebnis oder auch manchmal erst Jahrzehnte später auftreten, sind vor allem Erinnerungen an die traumatische Situation in Form von Tag- und Albträumen, aber auch sogenannten Flashbacks. Zeitgleich treten meist auch Vermeidungssymptome auf, die sich z. B. in Form von emotionaler Abstumpfung, Teilnahmslosigkeit oder der aktiven Vermeidung von Aktivitäten zeigen, die an das Trauma erinnern könnten.

Im weiteren Verlauf gesellen sich oftmals weitere Krankheitszeichen hinzu, die sich durch den mehr und mehr angespannten Zustand erklären. Zu diesen gehören u. a. eine erhöhte Wachsamkeit oder ausgeprägte Schreckhaftigkeit, Reizbarkeit oder auch Schlafstörungen.

Menschen mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung haben ein erhöhtes Risiko, eine Depression, Suchterkrankung und andere psychische Störungen zu entwickeln. Oft wird erst im Behandlungsverlauf einer dieser Erkrankungen der Zusammenhang mit einer PTBS erkannt und eine adäquate Behandlung begonnen.

Welche Formen der Posttraumatischen Belastungsstörung gibt es?

Grundsätzlich unterschiedet man zwischen zwei Arten der Posttraumatischen Belastungsstörung:

Typ 1
Hier handelt es sich um ein meist einmaliges Trauma (z. B. durch Unfall), dass auch nur von kurzer Dauer war.

Typ 2
Bei diesem Typus geht es um ein länger anhaltendes oder wiederholt auftretendes Trauma (z. B. durch Geiselhaft oder über längere Zeit gehender sexueller Missbrauch).
Wie entsteht eine Posttraumatische Belastungsstörung und wen betrifft es?

Eine Posttraumatische Belastungsstörung entsteht meist nach einem traumatisierenden Ereignis. Hierzu zählen vor allem Gewaltverbrechen, Kriegstraumata oder Vergewaltigungen. Aber auch körperliche Erkrankungen (z. B. Krebserkrankungen, Schlaganfall), Naturkatastrophen oder Verkehrsunfälle können das Krankheitsbild auslösen. Alle Trauma-Arten zusammengenommen, erkranken etwa 10 Prozent aller Trauma-Betroffenen an einer Posttraumatischen Belastungsstörung.
Wie wird eine Posttraumatische Belastungsstörung behandelt?

Nicht jeder Mensch mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung benötigt zwingend professionelle Unterstützung. Manchmal reicht auch die Hilfe durch Familie und Freunde oder das Aufsuchen eines psychologischen Beratungsangebots. In vielen Fällen jedoch kann das Krankheitsbild so belastend werden, dass eine unterstützende Psychotherapie und andere, therapeutische Maßnahmen sinnvoll und wichtig sind.

Üblicherweise erhalten Menschen mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung eine sogenannte Traumatherapie. Es gibt aber noch einige weitere Angebote, wie z. B. Kunst- oder Körpertherapie, und auch eine zusätzliche medikamentöse Therapie kann die Behandlung in einigen Fällen deutlich voranbringen. Eine Posttraumatische Belastungsstörung lässt sich in aller Regel gut behandeln, so dass viele Betroffene wieder zurück in ihren Beruf gehen und ein erfülltes Leben verbringen können.

Hilfreiche und weiterführende Links zum Thema Posttraumatische Belastungsstörung:

Deutschsprachige Gesellschaft für Psychotraumatologie
Neurologen und Psychiater im Netz